Flottenmanagement

Sechs Fragen, die Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie Ihre Flotte auf Elektrofahrzeuge umstellen

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Die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs (Electric Vehicle, EV) ist eine schwerwiegende Entscheidung. Die EV-Technologie entwickelt sich rasant weiter und schon bald dürften Dutzende weiterer Optionen auf dem Markt erhältlich sein. Allerdings birgt eine Elektroflotte auch eine Reihe neuer Herausforderungen. Doch wenn Sie es richtig angehen, hilft sie Ihnen nicht nur bei der Einhaltung von CO2-Emissionsvorschriften und Verringerung des CO2-Ausstoßes Ihrer Flotte, sondern auch bei der Gewinnsteigerung.

Dieser Artikel unterstützt Sie dabei, Antworten auf die wichtigsten Fragen zu finden, die Sie sich stellen sollten, ehe Sie sich für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen für Ihre Unternehmensflotte entscheiden.

Elektrofahrzeuge: Wie ist der aktuelle Stand?

Im Jahr 2020 stieg der Absatz von Elektrofahrzeugen deutlich an und Europa entwickelte sich zum weltweit größten Markt für Elektrofahrzeuge. Zwar liegt ihr Anteil an der Gesamtanzahl der Kraftfahrzeuge auf Europas Straßen noch bei weniger als 1 %, wobei Norwegen und die Niederlande das Feld anführen, doch wird die Elektrifizierung europaweit immer schneller vorangetrieben. Bis 2030 könnte es in Europa bis zu 40 Millionen Elektrofahrzeuge geben – das entspricht einer Wachstumsrate von 1.200 %.

Da Fahrzeugflotten derzeit für die Hälfte der Gesamtemissionen durch Straßenverkehr verantwortlich sind, bemühen sich Flottenbetreiber zunehmend darum, bei dieser Umstellung eine Vorreiterrolle einzunehmen.

Und das verwundert kaum. Elektrofahrzeuge sind sauberer, günstiger im Betrieb und effizienter als Benzin- und Dieselfahrzeuge.

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Der europäische Markt für Elektrofahrzeuge verzeichnet ein beispielloses Wachstum. (Bildquelle)

Die Zukunft dürfte also zweifellos im Batterieantrieb liegen. Fragt sich also, ob Sie schon jetzt den Sprung wagen oder noch warten sollten. Im Folgenden finden Sie Fragen, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen.

1.   Elektro- und Hybridfahrzeuge im Vergleich: Worin besteht der Unterschied?

Ein Elektroauto wandelt Strom aus einer Batterie in Energie um, die dann zum Antrieb des Fahrzeugs genutzt wird. Der Elektromotor ersetzt den Verbrennungsmotor herkömmlicher Fahrzeuge — und da seine gesamte Energie ausschließlich aus der Batterie bezogen wird, muss er zum Aufladen an eine Stromquelle angeschlossen werden.

Hybridfahrzeuge hingegen nutzen sowohl Strom als auch fossile Brennstoffe für den Antrieb. Der Elektromotor arbeitet in Kombination mit einem Benzinmotor, um den Kraftstoffverbrauch und die Leistung zu erhöhen. In einem konventionellen Hybridfahrzeug lädt sich die Batterie des Motors selbst auf, indem sie die beim Bremsen des Fahrzeugs entstehende Wärmeenergie umwandelt und speichert – ein Anschluss an die Stromversorgung ist nicht erforderlich. Viele Hersteller kombinieren diese beiden Technologien in einem sogenannten PHEV, einem Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeug.

PHEVs funktionieren wie herkömmliche Hybride, verfügen aber über größere Batterien, die über einen Stromanschluss aufgeladen werden müssen. Das bedeutet, dass sie mehr Kilometer allein mit Strom fahren können, bevor die Ladung aufgebraucht ist und der Benzinmotor anspringt. Allerdings müssen Sie das Fahrzeug regelmäßig an die Stromversorgung anschließen, um den Kraftstoffverbrauch zu optimieren.

 

2. Sind alle Elektroflotten kosteneffizient?

Auch wenn die Anschaffungskosten für Elektrofahrzeugflotten hoch erscheinen, belegen Studien, dass sie über ihre gesamte Lebensdauer hinweg kostengünstiger sind als herkömmliche Flotten.

Es fallen keine Kraftstoffkosten an und es müssen weniger Komponenten ersetzt werden. Die vorhandenen Teile verschleißen zudem langsamer, sodass die Wartungskosten während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs in der Regel deutlich geringer ausfallen. In Verbindung mit diversen Steuervergünstigungen und Kaufprämien für Elektrofahrzeuge in verschiedenen europäischen Ländern sinken die Gesamtkosten für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen erheblich. Überdies betragen die Stromkosten pro Kilometer im Durchschnitt nur 53 % der Kosten für Benzin oder Diesel, die für dieselbe Strecke erforderlich sind.

 

3. Sind Elektrofahrzeuge zuverlässig?

Elektrofahrzeuge sind heute ebenso zuverlässig wie Benzinfahrzeuge, je nach Marke und Modell und je nachdem, wie pfleglich damit umgegangen wird. Und Sie müssen sich weniger Gedanken über mechanische Teile wie Zündkerzen, Ventile, Getriebe, Antriebsriemen und andere Komponenten machen, die häufig ausfallen oder verschleißen und Sie unterwegs im Stich lassen können. Außerdem trägt die Technologie zur Speicherung der Bremsenergie zu einem geringeren Verschleiß der Bremsbeläge bei als bei herkömmlichen Fahrzeugen.

Die Batterie, der wichtigste Teil eines Elektrofahrzeugs, kann bei ordnungsgemäßer Wartung 10 bis 20 Jahre halten, bevor sie ersetzt werden muss. Die meisten Hersteller gewähren eine Garantie von mindestens acht Jahren bzw. für 160.000 km, die bei gewerblich genutzten Fahrzeugen sogar noch länger sein kann.

 

4. Benötigen Ihre Fahrer zusätzliche Schulungen?

Elektrofahrzeuge lassen sich zwar einfach bedienen, jedoch ist die Fahrweise anders als bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Auch wenn sie sich wie herkömmliche Fahrzeuge steuern lassen, brauchen Ihre Fahrer Zeit, um sich mit bestimmten Funktionen vertraut zu machen und die Vorteile der Fahrzeuge optimal nutzen zu können. Beispielsweise haben Elektrofahrzeuge kein Schalt- oder Automatikgetriebe. Elektrofahrzeuge sind außerdem schwerer als Benzin- und Dieselfahrzeuge, was sich auf die Höchstgeschwindigkeit auswirkt, wenn Ihre Flotte aus schweren Nutzfahrzeugen besteht.

Wenn Sie vorhaben, Ihre Fahrzeugflotte um Elektrofahrzeuge zu erweitern, sollten Sie Ihre Fahrer die Fahrzeuge zunächst testen lassen. Höchstwahrscheinlich werden sie das auch gerne tun.

 

5. Wie lang sind die Strecken, die Ihre Fahrer zurücklegen?

Das ist eine entscheidende Frage, denn die Reichweite Ihrer Elektrofahrzeuge muss sich für die von Ihrer Flotte zurückgelegten Strecken eignen. Wenn Sie Fahrzeuge benötigen, mit denen lange Strecken zwischen den einzelnen Stopps zurückgelegt werden können, dann schränkt dies Ihre Auswahl ein.

Generell kommt es dabei auf die Batteriekapazität an, aber eine Hin- und Rückfahrt von 240 km sollte für die meisten derzeit gängigen Elektrofahrzeuge kein Problem darstellen. Wenn Sie also in einem begrenzten Gebiet unterwegs sind und nicht regelmäßig lange Strecken zurücklegen müssen, könnten Elektrofahrzeuge die ideale Lösung sein.

Bedenken Sie auch, dass das Aufladen der Batterie eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, bevor das Fahrzeug wieder fahrbereit ist – und dass der Ladevorgang in den kälteren Monaten länger dauert, weil der Strombedarf höher ist. Falls das ein Problem darstellt, sollten Sie stattdessen eine Hybridlösung in Betracht ziehen.

 

6. Stehen Ihnen zuverlässige Ladestationen zur Verfügung?

Wie bei jeder Änderung im Flottenbetrieb können auch Änderungen hinsichtlich der Ladeinfrastruktur mit erheblichen Vorabkosten verbunden sein. Die neuen Elektrofahrzeuge benötigen nicht nur spezielle Ladesäulen (die sich von normalen Stromanschlüssen unterscheiden), sondern Sie müssen auch die für das Aufladen erforderliche Zeit einkalkulieren.

Das Aufladen eines Elektrofahrzeugs kann je nach Kapazität der Ladestation ein bis sechs Stunden dauern, während ein Benzin- oder Dieselfahrzeug an jeder normalen Tankstelle umgehend aufgetankt werden kann.

Einige europäische Länder sind bei der Ladeinfrastruktur besser aufgestellt als andere, aber im Allgemeinen hält die Verfügbarkeit von Ladestationen nicht mit dem wachsenden Bedarf an Elektrifizierung Schritt – zumindest vorläufig nicht. Das sollten Sie berücksichtigen und sich entsprechend informieren, wenn Sie eine EU-weite Umstellung planen.

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Gehören herkömmliche Zapfsäulen bald der Vergangenheit an? (Bildquelle)

Wie gelingt die Umstellung auf Elektrofahrzeuge?

Auf diese Frage gibt es keine Standardantwort. Welche Option das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, hängt von der Größe Ihres Unternehmens, dem Standort und der Nutzungshäufigkeit Ihrer Fahrzeugflotte ab.

Die sorgfältige Abwägung der oben genannten Punkte ist ebenso wichtig wie die Klärung der Frage, ob Elektro- oder ein Hybridfahrzeuge für Ihre Anforderungen die bessere Wahl sind.

Wenn Sie noch unsicher sind, nutzen Sie Flottenmanagement-Technologie, um die wichtigsten Metriken Ihrer bestehenden Flotte zu analysieren und zu bewerten, z. B. Kraftstoffverbrauchsmuster, Wartungskosten und zurückgelegte Strecken. Umfassende Einblicke in die Performance Ihrer Flotte ermöglichen es Ihnen nicht nur, Effizienzsteigerungen zu erkennen und umgehend Verbesserungen vorzunehmen, sondern helfen Ihnen auch zu entscheiden, wann und wie Sie die Umstellung auf Elektrofahrzeuge am besten vollziehen können, indem Sie die geeigneten Daten heranziehen.

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